Was war ich bisher für ein braves, genügsames Ding! Ich habe meinen Haushalt erledigt, meinen Mann zufriedengestellt - meistens mit Kochen, Waschen, Bügeln und diversen Besorgungen, nur ganz selten dann auch mal beim Zweiminutensex im Dunkeln an einem Wochenende -, ich habe mich seriös und zurückhaltend gekleidet, ich bin nie und durch nichts aufgefallen. Kurz: Ich war so was von langweilig. Ein Gutschein einer Freundin zu meinem 48. Geburtstag hat das alles verändert. Dazu muss ich sagen, meine Freundin hat Geld, und zwar wirklich Geld. Sonst hätte ich dieses teure Geschenk nie angenommen. Was sie mir geschenkt hat - zuerst einmal einen Aufenthalt in einem Wellness-Hotel für ein Wochenende, inklusive Körperpflege von Kopf bis Fuß, Massagen und so weiter, und als zweites einen Gutschein für eine neue Ausstattung in einer der schönsten und teuersten Boutiquen unserer Stadt.
Wobei in dem Fall zweitens vor erstens kam, denn ich wollte ja schließlich für das Wellness-Wochenende schon schick und elegant gekleidet auftauchen und mit dem richtigen Outfit. Deshalb waren wir vorher shoppen, meine Freundin und ich. In dieser erwähnten tollen Boutique. Es war wie ein Rausch für mich, die langweilige graue Maus, die meistens gedeckte Farben trug, immer nur "vernünftige", sprich praktische Unterwäsche. Und nun berührten meine Hände zarte, duftige, sexy Dessous, wie ich sie bisher nur aus Modemagazinen kannte. Das war eine sinnliche Erfahrung, die reizvoller war als ein Glas Sekt.
Noch besser wurde es dann, als diese Lingerie sich auf meine nackte Haut schmiegte. Es kam mir regelrecht so vor, als würde sie mich liebkosen. Dieses Erlebnis war eine Premiere für mich, die ich nie sonderlich darauf geachtet hatte, ob ich sexy bin oder auch nur so aussehe. Die Stimmung, in die sie mich versetzte, sorgte während meines Wellness Wochenendes gleich für eine zweite Premiere.
So langweilig und dröge, wie ich war, war ich meinem Mann natürlich immer treu geblieben, so sehr er mich sexuell - und auch sonst - zuweilen vernachlässigt hatte, besonders in den letzten Jahren ab 40. Bei meiner Hochzeit hatte ich mir auch vorgenommen, nie einen Seitensprung zu wagen. Doch dieser Vorsatz war vergessen, als ich in dem Hotel ankam, in der mich Verwöhnen von Massage bis Fußpflege wieder in Schwung und Form bringen sollte. Dabei hätte ich mich schon bei meinem Eintreffen nicht mehr wiedererkannt; das war keine graue Maus mehr, die dort ankam, sondern eine elegante, durchgestylte Lady.
Obwohl man von dem, was ich noch immer am aufregendsten fand, meine Dessous nämlich, von außen überhaupt nichts sehen konnte. Dennoch verliehen sie mir Selbstbewusstsein und eine erotische Ausstrahlung, wie ich sie nie zuvor erlebt habe. Das bemerkte auch der nette Mann, dem ich bereits am Empfang beim Einchecken begegnete. Ich erntete einen bewundernden Blick und ein Lächeln, und beides ließ mich fühlen, als sei ich die verführerischste Frau der Welt. Ganz zufällig trafen wir uns eine halbe Stunde später wieder, und zwar in der Bar für einen Aperitif. Dabei kamen wir ins Gespräch. Fast wie von selbst ergab es sich, dass wir danach noch einen Spaziergang zusammen machten. Bis zur Einführung in das Wellness Wochenende war noch viel Zeit; wir waren beide viel zu früh angereist.
Nachher begleitete er mich noch auf mein Zimmer. Vor der Tür schwankte ich einen Moment. Am liebsten hätte ich ihn ins Zimmer hineingebeten, denn seine Gesellschaft war außergewöhnlich angenehm, aber eine anständige Ehefrau, Hausfrau und Mutter tut so etwas natürlich nicht. Andererseits, war ich nicht ohnehin schon längst eine völlig veränderte Frau? Ich weiß nicht, wie andere reife Frauen das erleben, wenn sich in ihrem Leben etwas Entscheidendes ändert, und seien es auch nur scheinbare Kleinigkeiten wie Dessous; mir kam es vor, als sei auf einmal ein Tor zu völlig neuen Erlebnissen, ja vielleicht sogar Abenteuern weit geöffnet worden.
Deshalb brachte ich den Mut auf, meinen charmanten Begleiter tatsächlich hineinzubitten. Etwas, das ich ihm Nachhinein wirklich erstaunlich finde. Vor allem, wenn ich bedenke, was danach passiert ist ... Kaum hatte ich die Tür hinter uns geschlossen, spürte ich seine Hände auf meinem gesamten Körper. Es überraschte mich sehr, doch es war keine unangenehme Überraschung. Nach anfänglichem Widerstreben überwand ich die Hemmungen in mir sehr rasch und genoss die leidenschaftliche Umarmung in vollen Zügen. Angesichts meiner jahrzehntelangen Zurückhaltung wundert es sicher niemanden, dass ich, obwohl nun wirklich schon längst eine erfahrene reife Frau, dieses Gefühl, begehrt zu werden, zumindest schon lange nicht mehr gespürt hatte. Und mit lange meine ich vielen, viele Jahre; sogar Jahrzehnte. Es überwältigte mich.
Ich merkte, wie mein neuer, glänzender Slip aus Satin Flecken bekam, so feucht war ich. Zu meiner großen Enttäuschung nahm mein erster Lover neben meinem Mann seit meiner Heirat von meiner schicken Lingerie überhaupt keine Notiz; das einzige, woran ihm gelegen war, war das Ausziehen von Slip und BH und Nylons inklusive Strapsen. Das blieb allerdings die einzige Enttäuschung in der kommenden halben Stunde; letztlich sollte er ja auch nicht nur meine Wäsche bewundern, sondern mich und meinen Körper. Von dem er geradezu begeistert war. Zuerst küsste er mich überall, auch im Schritt, was mir den ersten Orgasmus verschaffte, den ich mir nicht selbst besorgt hatte. Meinem Mann war das nie gelungen. Der hält allerdings auch von Oralsex nichts. Danach erkundete er dieselbe Gegend statt mit der Zunge mit seinem Schwanz; was mir dann einen zweiten und ihm seinen ersten Höhepunkt verschaffte.
Nachher bei der Eingangsbesprechung für das Wochenende war ich noch völlig aufgelöst, heiß und glücklich. Es war nur das erste, aber nicht das letzte Mal, dass wir an diesem Wochenende Sex miteinander hatten. Und mehr noch als die Kuren, Packungen und Massagen trug dieser häufige Sex zu meiner Wellness bei. Seitdem bin ich mutiger geworden. Oder nein, ich bin mutig geblieben. Ich sage nicht mehr nein zu einem Flirt. Und wenn der Flirt etwas weiter geht und ich in diesem Zusammenhang meine sexy Dessous vorzeigen und später ausziehen darf, ist mir das gerade recht. Endlich habe ich, wenn auch erst als reife Frau, wieder zu mir selbst gefunden; und zu dem lange verschütteten erotischen Teil meines Ichs.
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