Gleich als er eingezogen war wusste ich, diesen Mann muss ich unbedingt kennenlernen. Einen solchen Traumtypen wie ihn, groß, schlank, dunkel, trifft man ja schließlich nicht alle Tage. Nur - wie stellt man das an, das Kennenlernen, wenn der betreffende mehrere Stockwerke unter einem wohnt und sich ständig für sich hält, keinerlei Kontakt sucht zu den Mitbewohnern, und seien sie noch so hübsch und noch so weiblich, was ich für mich beides sagen kann.
Trotzdem ich schon eher als reife Frau zählen muss, bin ich noch immer genau das, was man eine echte Sexbombe nennt. Das war ein echtes Problem. Lediglich einmal waren wir uns nach seinem Einzug noch zufällig im Aufzug begegnet. Er hatte gegrüßt und gelächelt, aber meine Versuche, mit ihm ins Gespräch zu kommen, nur sehr einsilbig beantwortet. Außerdem musste er bereits wieder aussteigen, noch bevor ich richtig in Fahrt gekommen war.
Er schien völlig unberührt zu bleiben von meinem Anblick. Obwohl ich genau wusste, es war ein Anblick, der bei Männern für extreme Unruhe in der Hose sorgt. Schließlich bekam ich genau das am laufenden Band bewiesen, wenn ich mit meinen engen Jeans und der weiten, durchsichtigen Bluse oder einem bauchfreien Top unterwegs war und meinen Knackarsch ebenso herzeigte wie meine nicht weniger knackigen Titten.
Stand er vielleicht auf Männer? Meinen Reizen gegenüber schien er jedenfalls weitgehend unempfänglich zu sein. Aber noch wollte ich die Hoffnung nicht aufgeben. Und - ich wurde belohnt.
Als an einem wunderschönen Frühlingstag die Sonne so heiß brannte wie sonst nur im Hochsommer, nutzte ich das aus, indem ich mich auf meinen kleinen Balkon im Bikini zum Sonnen in den Liegestuhl legte.
Ein ziemlicher Aufruhr vor dem Haus ließ mich aufstehen und neugierig über die Brüstung spähen; zwei Halbstarke probierten gerade ihre Motorräder aus. Lächelnd betrachtete ich mir das Schauspiel und registrierte dabei auch, dass fünf Stockwerke unter mir ein Mann in Badehose das Gleiche tat.
Es war natürlich er, mein abgebeteter Traumprinz. Auch wenn einige Etagen zwischen uns lagen, er hatte seinen Balkon genau unter dem meinen.
Natürlich blickte er nicht nach oben, sondern nach unten, und bemerkte mich deshalb nicht. Laut nach unten zu rufen, war mir dann doch zu peinlich. Ich überlegte blitzschnell, und kam zum Glück umgehend auf eine Lösung, wie ich ihn garantiert auf mich aufmerksam machen konnte.
Rasch löste ich das dünne Band des Oberteils meines knappen Bikinis und ließ es nach unten flattern. Verdutzt zuckte er zusammen, als das hauchzarte Nichts von einem Bikini-Oberteil direkt vor seiner Nase an ihm vorbeisegelte. Reflexartig griff er zu, fing es auf. Und endlich schaute er auch nach oben, bemerkte mich.
Ich tat fürchterlich erschrocken und hielt mir verschämt die Arme vor meine Titten. Nicht ohne dabei darauf zu achten, dass selbst aus der Entfernung noch einiges von ihnen zu sehen war. "Warten Sie, ich bringe es Ihnen wieder hoch", rief er. Schon war er in seiner Wohnung verschwunden. Mir klopfte das Herz bis zum Hals. Das war meine Chance; vielleicht die einzige, die ich hatte, um bei ihm zu landen und ihn zu verführen. Zu einem Flirt, oder vielleicht etwas mit noch mehr Erotik als ein Flirt.
Schnell stürzte ich ins Bad und überprüfte mein Äußeres. Gut sah ich aus; vor allem mit den nackten Titten ... Die konnte ich ihm so nun allerdings nicht präsentieren; zumindest der Form halber musste ich etwas überziehen.
Ich entschied mich für eine dünne Wickelbluse, die den Nachteil - oder auch Vorteil - hat, vorne am Ausschnitt immer viel zu weit auseinanderzufallen. So war ich anständig gekleidet und wirkte dennoch sexy und verführerisch. Dass ich mir extra noch eine Hose über den dünnen Slip des Bikinis anzog, erwartete er bestimmt nicht. Erstens war ich ja wie er am Sonnenbaden, und zweitens war er garantiert gleich da; so weit war der Weg ja schließlich nicht, dank Aufzug.
Tatsächlich - schon klingelte es.
Er war etwas anständiger gekleidet als ich, hatte ein T-Shirt übergeworfen und war in Shorts geschlüpft, die seine Badehose verbargen. Merkwürdigerweise war er überhaupt nicht verlegen; obwohl es ja bestimmt nicht jeden Tag passierte, dass er einer Frau ihr verlorenes Bikini-Oberteil zurückbrachte. "Besser ein gefallener Bikini als ein gefallenes Mädchen", bemerkte er mir grinsend und hielt mir das Oberteil hin.
Selbstverständlich bot ich ihm für seine Mühen einen Eistee an, den er bei mir auf dem Balkon trank. Dabei kamen wir endlich auch miteinander ins Gespräch. Von dem Gespräch bis zum Flirt dauerte es nicht lange. Und ebenfalls dauerte es nicht lange vom Flirt bis zu ersten handgreiflichen Zärtlichkeiten ... |